Wenn etwas nicht funktioniert, mach etwas anderes
- Cecilie Olivia Ehrler
- 5. Juli
- 2 Min. Lesezeit
Warum Veränderung manchmal der mutigste und liebevollste Schritt ist.
„Wenn etwas nicht funktioniert, mach etwas anderes. Es ist verwegen, durch ewig gleiches Verhalten andere Ergebnisse zu erwarten.“

Dieser Satz trifft einen wunden Punkt – und öffnet zugleich eine Tür.
Denn wie oft hoffen wir insgeheim, dass sich etwas verändert, wenn wir nur lange genug durchhalten?
Dass sich ein Problem löst, eine Beziehung heilt, ein Gefühl verschwindet – einfach dadurch, dass wir weitermachen wie bisher.
Und wenn es nicht klappt, denken wir vielleicht: Ich bin schuld. Ich muss mich mehr anstrengen. Ich muss es nur endlich richtig machen.
Dabei liegt die Lösung manchmal nicht im „mehr davon“ – sondern im Loslassen des Alten und im mutigen Probieren von etwas Neuem.
Immer wieder das Gleiche erwarten – und auf ein Wunder hoffen?
In der Natur ist Veränderung selbstverständlich. Kein Blatt bleibt, wie es ist. Kein Tag gleicht dem anderen. Wachstum geschieht nicht in Wiederholung, sondern im lebendigen Wandel.
Wir Menschen aber sind treue Wesen.
Treu gegenüber alten Mustern, Prägungen, Gewohnheiten.
Manchmal sogar treu gegenüber dem, was uns längst nicht mehr guttut.
Der Gedanke, etwas anders zu machen, kann beängstigend sein.
Denn er konfrontiert uns mit dem Unbekannten.
Mit der Frage: Was, wenn ich nicht weiß, was dieses „andere“ sein soll?
Was bedeutet „etwas anderes“?
Etwas anderes zu machen, heißt nicht, alles hinzuwerfen.
Es heißt: innehalten. Wahrnehmen. Hinterfragen.
Es kann bedeuten:
– statt weiter zu kämpfen: zu atmen.
– statt dich zu erklären: still zu werden.
– statt zu funktionieren: zu fühlen.
– statt dich zu isolieren: dich mitzuteilen.
– statt dich zurückzuziehen: dir Unterstützung zu holen.
Manchmal beginnt „etwas anderes“ mit einem einzigen neuen Gedanken.
Oder mit einem winzigen Schritt, der sich leichter anfühlt als der schwere Weg, den du schon so lange gehst.
Fragen zur Selbstreflexion
– Wo in deinem Leben tust du etwas immer wieder – obwohl es dir nicht dient?
– Was wäre eine kleine, achtsame Veränderung, die du ausprobieren könntest?
– Was, wenn dein Körper, deine Gefühle oder deine Erschöpfung dir längst zeigen wollen, dass du einen anderen Weg brauchst?
Impulse von Natur-Herz
In meinen Begleitungen – sei es draußen in der Natur, im Kontakt mit Pferden oder in einem geschützten Online-Raum – geht es oft um genau diesen Punkt:
Zu erkennen, wo du dich im Kreis drehst.
Zu verstehen, warum das so ist.
Und zu erleben, wie es sich anfühlt, wenn du zum ersten Mal etwas anders machst – in deinem Tempo, mit deiner inneren Stimme im Blick.
Nicht aus Trotz. Nicht aus Flucht. Sondern aus Verbundenheit mit dir selbst.
Schlussgedanke
Vielleicht ist heute der Tag, an dem du aufhörst, dich selbst zu überfordern –
und beginnst, neue Wege zu erkunden.
Nicht perfekt. Nicht auf einen Schlag. Aber ehrlich.
Denn Veränderung beginnt selten mit einem großen Plan.
Sondern oft mit der stillen Entscheidung:
So nicht mehr. Ich probiere etwas anderes.
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